Arthrose, Arthritis, Osteoporose und Gicht – sie alle zählen zu den Rheuma Erkrankungen und sie alle bedeuten für die Betroffenen eine hohe Einbuße Ihrer Lebensqualität. Wir haben die 5 goldenen Regeln für Ernährung und Bewegung für Sie zusammengestellt. Alle nachhaltig und leicht in den Alltag integrierbar und alle mit einem Versprechen: auf natürlichem Weg zu mehr Lebensqualität und weniger Schmerzen! 

Etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland können sich aufgrund von Erkrankungen der Muskulatur und des Skeletts nur eingeschränkt bewegen. Bei 10 Millionen Betroffenen sind die Beschwerden behandlungsbedürftig chronisch und somit, gemäß Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO), einer rheumatischen Erkrankung zugeordnet. Fachleute unterscheiden zwischen vier Hauptgruppen der Erkrankung und mehr als 100 Krankheitsbildern. Das tückische: alle rheumatischen Erkrankungen beginnen schleichend und sind keiner Alterskategorie zuzuschreiben. Auch wenn die Ursachen und viele Zusammenhänge noch nicht geklärt sind und somit nur Symptome behandelt werden können, gilt eines als sicher – mit der richtigen Ernährung und Bewegung können Beschwerden stark abgemildert werden.

Rheuma – mehr als ein gelegentliches „Zwicken“

Gelegentliche Gelenk- und Muskelschmerzen, besonders nach dem Aufstehen oder einem anstrengenden Tag, kennt fast jeder. Rheumatische Erkrankungen sind aber mehr als ein gelegentliches „Zwicken.“ Sie zeichnen sich durch einen ziehenden, reißenden Schmerz aus und verschlimmern sich (unbehandelt) mit der Zeit. Zu den rheumatischen Formen zählen:

  • Arthrose (Gruppe der degenerativen rheumatischen Erkrankungen = Gelenkverschleiß)
  • Arthritis (Gruppe der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen)
  • Osteoporose und Gicht (Gruppe der stoffwechselbedingten Erkrankungen)

Wie bei vielen anderen Erkrankungen auch, gibt es nicht die eine entscheidende Ursache, die zu einem rheumatischen Krankheitsbild führt. Gerade die Kombination verschiedener Faktoren erhöht jedoch die Gefahr der Erkrankung und die Symptome bei Bestehen.

 Als Risikofaktoren gelten:

  • Ein kranker Darm: Gerade Menschen mit einer entzündlichen Darmerkrankung haben oft gleichzeitig auch entzündliche rheumatische Erkrankungen. Gemäß aktuellem Forschungsstand unterscheidet sich die Darmflora von Rheumatikern deutlich in der mikrobiellen Zusammensetzung. Gerade bei Arthritis spielt demnach eine Verbesserung der Darmgesundheit eine entscheidende Rolle für ein beschwerdefreieres Leben.
  • Ernährung: Die vierfach ungesättigte (Omega-6) Fettsäure Arachidon gilt besonders bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen als problematisch. Sie ist in Fleisch- und Wurstwaren, Milch, Käse, Sahne und Eiern enthalten. Bei allen rheumatischen Erkrankungen gilt: Ein andauerndes Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushaltes (chronische Übersäuerung) befeuert die Erkrankung und ihre schmerzhaften Symptome.
  • Schilddrüsenprobleme
  • Stress (besonders in chronischer Form)
  • Rauchen und Alkohol
  • Hormonstörungen
  • Eine Belastung mit Schwermetallen (oftmals verbunden mit einem Vitalstoffmangel durch die erschwerte Aufnahme, bedingt durch die abgelagerten Giftstoffe)

 

Auch wenn die Symptome der rheumatischen Erkrankungen sich unterscheiden, unsere 5 goldenen Regeln haben positive Auswirkungen auf alle Formen des Krankheitsbildes und seine Beschwerden. 

  1. Aufbauarbeit: Entsäuerung & Darmflora

Die Basis für alle natürlich wirksamen Maßnahmen, von Bewegung bis Ernährung fußen auf einem ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt und einer gesunden Darmflora. Denn bereits die Wiederherstellung dieses Gleichgewichts kann vorhandene Schmerzen lindern und das Befinden verbessern, so eine Pilotstudie aus München. Hierbei zentral: Verzichten Sie auf Fastenkuren und damit verbundene Nullrunden. Der Körper würde hier zusätzlich übersäuern und an seine Reserven gehen. Das hat ganz besonders bei Gicht negative Auswirkungen auf das Krankheitsbild. 

Wie US-Forscher bereits 2013 herausgefunden haben, hat auch die Darmflora einen starken Einfluss auf entzündliche rheumatische Erkrankungen. Mit der Wiederherstellung des Säure-Basen-Haushaltes haben Sie bereits den ersten entscheidenden Schritt für eine gesunde Darmflora umgesetzt. Verzichten Sie für vier Wochen auf Zucker und Weißmehl und setzen Sie auf natürliche Probiotika wie Kefir, Sauerkraut und Apfelessig. Die probiotischen Helfer enthalten gesunde Bakterien und Mikroorganismen. Ihre Darmflora wird es Ihnen danken.

 

Ihr Club, Ihr Ansprechpartner: Damit der Detox-Prozess der Entsäuerung auf sanfte Art und Weise abläuft und nachhaltig wirksam ist, erstellen wir Ihnen gerne einen ganz persönlichen Plan. Sprechen Sie uns hierzu gerne an!

 

  1. Setzen Sie auf das richtige Fett

Omega-3-Fettsäuren: Nüsse, Samen, fetter Seefisch (bei Gicht auf Hering und Co verzichten) und pflanzliche Öle wie Lein-, Hanf- oder Walnussöl. Omega-3-Fettsäuren sind Alleskönner. Für rheumatische Erkrankungen spielt vor allem ihre positive Wirkung auf Entzündungen und auf die Erhaltung der Zellmembranen eine zentrale Rolle. Die effektivsten Omega-3-Fettsäuren sind die Alpha-Linolensäure (ALA), die Docosahexaensäure (DHA) und die Eicosapentaensäure (EPA). Während die ALA laut Studien bei Rheuma eine untergeordnete Rolle spielt, werden der EPA und DHA gesundheitsfördernde Eigenschaften zugesprochen. 

Meiden Sie fettreiche tierische Lebensmittel wie Schweineschmalz, Leber, Eigelb, Butter, Sahne sowie fettreiche Wurst- und Käsesorten. Die enthaltene Arachidonsäure fördert entzündungsbedingte Krankheitsschübe. Bei Gicht gilt zusätzlich: Verzichten Sie auf Bier.

Zusatztipp: Ganz weit oben auf der Früchteliste stehen bei Gicht Kirschen. Gemäß Studie der Universität Boston, schränkt bereits eine Handvoll der roten Früchte die Produktion der Harnsäure deutlich ein.

 

  1. Achten Sie auf Ihre Calcium und Magnesiumversorgung

Osteoporose ist eine regelmäßige Folge entzündlich-rheumatischer Erkrankungen, der vor allem durch eine knochenfreundliche Ernährung vorgebeugt werden kann. Calcium stellt etwa 20 Prozent der Knochenmasse und ist damit das bedeutendste Mineral für die Knochengesundheit. Neben Milchprodukten wie Kefir ist besonders grünes Gemüse (Fenchel, Spinat und Brokkoli) reich an Calcium. Was viele nicht wissen: eine ausreichende Versorgung mit Magnesium ist aber ebenso wichtig, da es die Mineralisationsdichte der Knochen steigert. Da der Körper Magnesium nicht selbst herstellen kann, müssen wir Magnesium über die Nahrung aufnehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen 300 – 400 mg Magnesium am Tag. Magnesium-Lieferanten sind beispielsweise: Bananen, Haferflocken, Bitterschokolade und Kürbiskerne.

 

  1. Setzen Sie auf die richtige Bewegung

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Entzündungen (wie sie bei Rheuma auftreten), den Energiebedarf um circa 20 % steigern. Leider erschweren die Schmerzen oft eine ausreichende körperliche Betätigung, was eine geringe Muskelmasse zur Folge hat. Diese wiederum senkt den Grundumsatz und die zugeführte Energie wird in Körperfett umgewandelt. Und genau das kann wiederum eine Verschlechterung der Symptome hervorrufen. Dem kann nur körperliche Aktivität, angepasst auf die Tagesform und mit einem individuell abgestimmten Bewegungsplan, entgegensteuern. Hilfreich ist hier beides: Ausdauersport, der den Stoffwechsel in Gang bringt und muskelaufbauende Bewegungseinheiten. Es gilt: lieber regelmäßig trainieren, dafür nicht intensiv. Denn auch ein zu forderndes Training birgt Übersäuerungspotential.

 

  1. Natürliche Helfer von innen und außen

On top zur Entsäuerung, Ernährung und Bewegung gibt es viele weitere natürliche Mittel, die sich positiv auswirken. Darunter: 

  • Sonnenlicht: Tanken Sie regelmäßig Sonne, um Ihren Vitamin-D Spiegel anzuheben, denn das minimiert Beschwerden.
  • Curcumin: Das in Kurkuma enthaltene Curcumin wirken besonders gut bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen.
  • Beinwell: Eine Salbe mit Beinwellwurzel führt bei Gelenkschmerzen zu einer schnellen Schmerzlinderung.
  • Petersilie: Die Inhaltsstoffe der Petersilie erhöhen die Aktivität des Enzyms Superociddismutase. Dadurch werden Gelenkbeschwerden gelindert.
  • Teufelskralle: entzündungshemmend und schmerzlindernd.
  • Hagebutte: Das Pulver der getrockneten Früchte lindert Entzündungen und beugt Schäden am Knorpelapparat vor.
  • Antioxidantien: Blaubeere, Weizengras und Zitrusfrüchte – nur drei Beispiele für Lebensmittel die aktiv gegen freie Radikale vorgehen und somit einen Schutz bei der entzündlichen Erkrankung herstellen.
  • Wasser & Brennnesseltee: Klingt simpel, ist simpel. Aber auch wirkungsvoll. Bei rheumatischen Erkrankungen ist es besonders wichtig auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Bei Gicht und Arthrose empfiehlt sich der schmerzlindernde und entzündungshemmende Brennnesseltee.
  • Schwarzkümmelöl: Ob Gelenkschwellung, -steifheit oder –schmerz – hier hilft das Öl der lila blühenden Pflanze.

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